Im neuen Mehrgenerationenhaus des Holtorfer Heimatvereins ist auch eine Großtagespflegestelle des Landkreises eingerichtet worden. Eigentlich sollte „Vogelers Nest“ – wie der Heimatverein sie in Absprache mit dem Landkreis genannt hat – schon zum 1. April dieses Jahres den Betrieb aufnehmen, coronabedingt wurde daraus dann der 4. Mai.
„Wir waren sehr dankbar, dass die Großtagespflegestelle pünktlich zum 1. April fertig war, denn zu dem Zeitpunkt wussten wir nicht, wie viel Notbetreuung wir wegen der Corona-Krise anbieten müssen, und da hätten wir die Räumlichkeiten eventuell brauchen können“, sagt Claudia Oelsner, Leiterin Fachdienst Kinder und Jugend beim Landkreis.
Doch „Vogelers Nest“ wurde nicht für die Notbetreuung gebraucht, und so betreuen Natalia Twachtmann und Laila Ibrahim dort jetzt regulär Kinder im Alter von einem bis drei Jahren. Aktuell sind es acht Kinder. Twachtmann findet, dass die neue Großtagespflegestelle in einer besonderen Gegend liegt, die für Kinder genau richtig ist: „Hier ist der Führser Mühlbach, da können wir mit den Kindern spazieren gehen. Und es sind auch Pferde in der Nähe, was die Kinder immer toll finden“, sagt sie. „Es ist eine grüne Oase“, findet Leandra Daniel, die beim Landkreis für die Fachberatung Kindertagespflege zuständig ist.
Auch der Holtorfer Heimatverein bereut es nicht, dass in seinem am Vogelers Haus gelegenen Mehrgenerationenhaus eine Großtagespflegestelle eingezogen ist. „Man kommt von hier aus gut zum Spielplatz bei der Feuerwehr, und außerdem könnten die Räumlichkeiten auch übergangslos zu einer Kita werden“, sagt Marcus Veil, Verwalter von Vogelers Haus und Pressewart des Heimatvereins. Er freut sich darüber, dass der Bau und der Einzug in „Vogelers Nest“ reibungslos verlaufen seien.
Schatzmeister Henning Brüning betont, dass das gesamte Erdgeschoss des Mehrgenerationenhauses nach den Anforderungen des Landkreises für die Großtagespflegestelle gebaut worden sei. Laut Daniel hat der Landkreis für die Grundausstattung von „Vogelers Nest“ gesorgt, aber auch die Tagespflegepersonen und die Eltern hätten einiges beigesteuert. Der Heimatverein hat die Sandkiste spendiert.
Aktuell gibt es im Landkreis Nienburg 19 Großtagespflegestellen, davon sind zwölf in direkter Trägerschaft des Landkreises. Neben dem „Vogelers Nest“ in Holtorf sind im Mai noch zwei weitere Einrichtungen eröffnet worden – in Erichshagen-Wölpe und in Husum. „Mit der Großtagespflege können wir den Betreuungsbedarf aktuell gut abdecken. In Husum sind auch noch Plätze frei“, sagt Daniel. Oelsner weist allerdings darauf hin, dass das immer nur eine Momentaufnahme sei. „Wir können aktuell zum Beispiel nicht einschätzen, wie sich die Situation in der Corona-Krise entwickelt, und ob Eltern vielleicht noch länger Elternzeit nehmen, als in Kurzarbeit zu gehen“, sagt die Fachdienstleiterin.
Eltern auf der Suche nach einem Betreuungsplatz wenden sich an Annette Ratzel: (0 50 21) 96 77 60. Wer Interesse an einer selbstständigen Tätigkeit als Tagespflegeperson hat, wendet sich an Leandra Daniel: (0 50 21) 9 67 79 10. Im Oktober finden wieder Qualifizierungskurse statt.
(Pressemitteilung von Die Harke vom Samstag, den 25. Juli 2020)