Eigentlich sollte der Neubau im März dieses Jahres offiziell eröffnet und allen Interessierten bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden. Doch das musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Der Vorstand hofft jetzt, dass eine Einweihungsfeier im kommenden Jahr möglich sein wird.
Doch trotz Corona wird das Mehrgenerationenhaus bereits genutzt. Zum einen von „Vogelers Nest“ – der Großtagespflegestelle des Landkreises, und zum anderen von Holtorfer Bürgern. Sie belegen „Vogelers Treff“ – den Mehrzweckraum im Obergeschoss des Neubaus – für kleinere Vorstandssitzungen der Holtorfer Vereine. Und auch der Spielmannszug und die „NewCastle BigBand“ nutzen den Raum.
„Dabei werden natürlich immer alle Corona-Regeln eingehalten“, sagt Marcus Veil, Pressewart des Heimatvereins sowie Verwalter von Vogelers Haus. In „normalen“ Zeiten hätten 25 bis 30 Menschen im Mehrzweckraum Platz, aktuell lediglich neun bis zehn. Reinigungskraft Ulrike Brandes-Kühl sorgt zwei Mal in der Woche für Ordnung, bei Bedarf auch öfter.
Der Vorstand ist froh, dass der Betrieb im Mehrgenerationenhaus gut angelaufen ist – wenn auch wegen der Pandemie natürlich anders als erwartet. Außerdem haben die Vorstandsmitglieder im Laufe der Planungen und der Bauphase vieles gelernt. Das gilt insbesondere im Hinblick auf Fördermittel. Mit Unterstützung des CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Frank Schmädeke war es gelungen, das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) von der Förderwürdigkeit des Projekts zu überzeugen.
„Kurz bevor wir den Förderbescheid bekamen, hieß es dann allerdings, dass die Kita nicht gefördert wird, weil sie vom Landkreis betrieben wird“, erinnert sich Schatzmeister Henning Brüning. Die so entstandene Lücke konnte mit Mitteln aus der Klitzing-Stiftung gefüllt werden. Laut Bescheid vom ArL gab es dann eine Förderung in Höhe von 251.000 Euro, die Stadt Nienburg beteiligte sich mit 150.000 Euro an den Kosten, von der Klitzing-Stiftung gab es ein Darlehen über 100.000 Euro.
Lernen musste der Vorstand auch, dass die bewilligten Mittel erst nach der Abrechnung aller Leistungen zur Verfügung gestellt werden, was eine Vorfinanzierung bedeutete. Und schließlich landeten statt der 251.000 Euro doch nur 233.000 Euro auf dem Konto des Heimatvereins, weil das ArL an gewissen Stellen gekürzt hatte. „Wenn zum Beispiel eine Quadratmeterzahl um mehr als zehn Prozent im Vergleich zur Ausschreibung überschritten wurde, gab es dafür kein Geld“, erklärt Brüning.
Aus diesem Grund wandte sich der Heimatverein erneut an die Stadt und bekam noch einmal 15.000 Euro von der Klitzing-Stiftung. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt war hervorragend“, sagt Klemens Becker, 1. Vorsitzender des Heimatvereins, der auch ein großes Lob für Schatzmeister Brüning parat hat: „Ohne ihn hätten wir das so nicht geschafft.“ Die laufende Unterhaltung des Mehrgenerationenhauses einschließlich der Zins- und Tilgungsleistungen wird über Mieteinnahmen und Zuschüsse bestritten. Örtliche Vereine, die „Vogelers Treff“ nutzen, zahlen allerdings nichts.
Auch wenn Brüning so manche schlaflose Nacht hinter sich hat, hat es ihm grundsätzlich viel Spaß gemacht. „Auch die Zusammenarbeit mit den Handwerkern lief überwiegend gut“, blickt der Schatzmeister zurück. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte Bauleiter Professor Wolf-Rüdiger Metje.
Dankbar ist der Vorstand zudem dem Architekten Henning Meyer. „Er hat sich sehr beim Hausbau eingebracht, sich für den Heimatverein engagiert, und alles neben seiner eigentlichen Tätigkeit im Architekturbüro erledigt. Er war während der Bauphase ständig für uns da und stets für alle Beteiligten erreichbar“, sagt Veil.
Sobald die Pandemie überwunden ist, soll „Vogelers Treff“ nicht nur von örtlichen Vereinen genutzt werden, sondern auch für Geburtstagsfeiern, Tagungen, Lesenachmittage oder Vorträge – an Ideen für die Zukunft mangelt es dem Vorstand des Holtorfer Heimatvereins auf jeden Fall nicht.
(Pressemitteilung von Die Harke vom Montag, den 14. September 2020)